Maria!

Eine der Geschichten von Ostern, die mich immer wieder bewegt, ist die von Maria Magdalena, aus Johannes 20, 1-18. Sie kommt in aller Frühe zum Grab, als es noch dunkel ist. Wer kann nach so einem Geschehen, der Kreuzigung Jesu, schon an Schlaf denken? Ist es die Hoffnungslosigkeit, die sie aus dem Hause treibt? Eine Welt ist zusammengebrochen. Die Ohnmacht kann sie nicht ertragen. Sie möchte ihren Herrn noch einmal mit Ölen salben. Als sie zum Grab kommt, ist der Stein vom Eingang des Grabes entfernt und Jesus liegt nicht mehr dort. Maria bleibt vor dem Grab und weint sich die Seele aus dem Leib. Plötzlich sieht sie zwei Engel am Grab. «Frau, warum weinst du?» «Sie haben meinen Herrn fortgetragen und ich weiss nicht, wo sie ihn hingelegt haben.»

Nicht nur, dass er zum Tode verurteilt wurde, nun gönnt man seinen geschundenen Leib nicht mal mehr die ewige Ruhe. Dann dreht sie sich um und begegnet einen Mann, den sie für den Gärtner hält, dieser fragt sie erneut, warum sie denn weine? Wen sie suche? «Herr, wenn du ihn fortgenommen hast, dann sag mir, wo du ihn hingelegt hast. Ich will hingehen und ihn holen». 

Welche Worte voller Liebe, voller Hingabe, sie will das Unmögliche möglich machen. Wie will sie den leblosen Körper alleine holen? Er soll nicht irgendwo liegen, nein, einen Ehrenplatz will sie ihm geben, ihn beweinen, ihn mit guten Ölen salben, seine Wunden ausheilen.
Erst als der Fremde ihren Namen ruft: «Maria» fällt ihr der Schleier von den Augen.

Es gibt nur einen, der sie so anspricht.

«Rabbuni»

Welch eine heilende Begegnung mit ihrem Herrn. Maria darf als erste die Osterbotschaft weitersagen: « Sag ihnen, ich kehre zurück zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.»

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