Auf dem Weg

Der Juli ist für viele Ferienzeit, Zeit für Musse, für Erholung.
Vielleicht auch Zeit für eine Wanderung, sei es entlang einem See oder einem Fluss oder auch hoch hinaus in den Bergen. Gehen, wandern hilft oft, um Gedanken zu ordnen, um zur Ruhe zu kommen.
Vieles fällt leichter, fällt von uns ab, wenn wir in Bewegung sind.
Anselm Grün sieht im Gehen noch eine andere Dimension:

«Die Eigenschaft des Gehens, uns den Sinn und das Ziel unseres Lebens zu erschliessen, lässt sich schon aus der Sprache herleiten. Das Wort «Sinn» bedeutet ursprünglich gehen, reisen, eine Fährte suchen, eine Richtung nehmen.
Gehen heisst also, auf etwas sinnen, nach dem Sinn fragen, nach dem Ziel suchen. Wer sich auf den Weg macht, fragt nach dem Sinn des Lebens. Im Gehen sucht er den Grund und das Ziel seines Unterwegsseins. Das Ziel unseres Gehens ist letztlich nie innerweltlich, wir gehen auf eine letzte Geborgenheit zu, auf eine Heimat, in der wir uns niederlassen können.» (Text Anselm Grün aus – Vergiss das Beste nicht)

Weggebet

Gott, ich mache mich auf den Weg. Hinter mir lasse ich zurück, was war. An das Morgen denke ich noch nicht. Es soll mich nicht schrecken. Schenke mir Gott die nötige Ruhe, um Abstand zu gewinnen.

Gott, ich bleibe stehen und halte inne. Die Aussicht lässt mich staunen. Schön ist es hier. Schenke mir, Gott, die nötige Ruhe, um bei dir innezuhalten.

Gott, ich suche den richtigen Weg. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug bewege ich mich weiter. Schenke mir Gott die nötige Ruhe, um ganz bei mir und ganz bei dir anzukommen.

Gott, sei bei mir auf meinen Wegen, umgebe mich von allen Seiten und halte deine Hand über mir.

Amen
(Karin Bosch)

Christine Gerber Rihs

Bild: Kristin Wenziker

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