Besuchen und besucht werden – Begegnungen in der Bibel

Die Telebibel Basel/Bern bietet jeden Tag eine kurze Andacht zu einem Text aus der Bibel. Für Bern werden die Sprecher und Sprecherinnen von der AKiB koordiniert. Vom 23. bis 29. Oktober spricht Jürg Bräker von der Mennoniten-Gemeinde Bern. 

Die Telebibel kann via Telefon 031 372 03 03 oder via Internet abgerufen werden.

Besuche eröffnen einen besonderen Zwischenraum. Wer besucht wird, öffnet für eine Zeit seinen eigenen, privaten Raum und stellt ihn zur Verfügung. Die Besucher:innen wissen, dass sie bei jemandem zuhause sind, der Raum gehört ihnen nicht, und so bleiben auch Grenzen zum Privaten zu wahren, ständig wird ausgehandelt, wie viel gezeigt wird oder verborgen bleiben soll. Gerade als diese Zwischenräume ermöglichen diese Räume aber auch tiefe Begegnungen, wo zwei Lebensströme sich berühren können. Besuche können das eigene Zuhause, das eigene Leben verwandeln.

Nicht umsonst wird Gastfreundschaft, die empfangende Liebe, die dem Fremden Raum lässt, in der Bibel als ein sehr hoher Wert dargestellt. Viele entscheidende Wendungen ereignen sich in Besuchssituationen – Gott besucht seine Menschen im Garten Eden am Abend, Abraham und Eva nehmen wandernde Besucher auf und erhalten die Verheissung eines Erben, Maria wird von einem Engel besucht, Jesus ist in vielen Häusern zu Besuch, und in der Vision der Vollendung der Welt in der neuen Stadt Jerusalem verwandelt sich die Besuchssituation selbst: Da hat Gott kein eigenes Haus mehr, sondern wohnt ständig in allen Häusern der Stadt. Lassen uns Besuche gerade etwas von dieser Zukunft erahnen, in der die Grenze zwischen Gast und Gastgeberin nicht aufgehoben und doch verwandelt wird?

Jürg Bräker spricht in den Kurzandachten verschiedenen Besuchstexten in der Bibel an. Einige davon werden in den kommenden Monaten in Predigten aufgegriffen und vertieft. 

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