Für das Klima hoffen, heisst handeln
OEKU Kirchen für die Umwelt stellt die SchöpfungsZeit 2023 unter das Thema «Für das Klima hoffen, heisst handeln». Die Schöpfungsfeier vom 1. September 2023 nimmt das Thema auf. Eine breite Trägerschaft lädt zur Schöfpungsfeier ein, u.a. die Arbeitsgemeinschaft der Kirchen in der Region Bern AKiB, Kirchen für die Umwelt OEKU, die Arbeitsgemeinschaft der Kirchen in Bern AKB, der Grüne Fisch und verschiedene Kirchen Region und Kanton Bern.
Hoffnung gehört zu den drei grossen Grundbewegungen, die der Apostel Paulus in 1. Korinther 13 nennt: «Am Ende bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe. Die Liebe aber ist die Grösste.» Dieses Wort reibt sich mit dem, was wir heute über die Entwicklung des Klimas wissen und befürchten. Was heisst Hoffnung in diesem Zusammenhang? Einfach im Glauben verharren, dass Gott schon alles gut machen wird? Getrost so weitermachen wie bisher, Gott wird schon irgendwie alles zurechtrücken?
Ja, ich möchte schon glauben, dass Gottes schöpferische Kraft noch immer am Werk ist, auch über all die Bedrohungen hinaus, die wir heraufbeschworen haben mit einem unverantwortlichen Umgang mit dieser Erde. Aber wenn diese Hoffnung dazu verleitet, uns zu vertrösten, dass wir – nicht ganz bei Trost – unsere zerstörenden Lebensweisen unverändert fortführen, dann hängt diese Hoffnung schief. Auch darum, weil wir ja Teil dieser Schöpfung sind. Und weil wir Teil dieser Schöpfung sind, bedeutet unsere Hoffnung, dass wir damit rechnen, dass Gottes Schöpferkraft auch in und durch uns in dieser Welt wirkt. Gerade die Hoffnung, die auf Christus beruht, kann nicht untätig abwarten oder im Widerspruch zu ihr leben. Sie ist untrennbar verbunden mit der Liebe, ja letztlich der Liebe untergeordnet. Liebe ist das Wissen um eine tiefe Verbundenheit, und dass wir diese Verbundenheit bejahen und annehmen. Das meint auch die Liebe zu all dem, mit dem wir durch unser Leben verbunden sind.
Diese Hoffnung aber ist gefährdet. Klimaangst macht sich breit und sie ist nicht unbegründet. Manche haben resigniert und denken, dass wie Prozesse der Erderwärmung mit all ihren Folgen nicht mehr gewendet werden können. Ich glaube, wir sind gerufen, den Weg dazwischen zu suchen. Den Weg zwischen vertröstender Hoffnung, die sich zum Nichtstun verführen lässt, und die hoffnungslose Resignation, die Handeln für sinnlos hält. Das diesjährige Thema zur Schöpfungszeit verbindet Hoffnung und Handeln. Ich halte diese Verbindung einen wichtigen Wegweiser auf der Suche nach diesem Weg dazwischen. Handeln, etwas konkret anpacken, auch im Kleinen, ist Ausdruck der Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist. Und es generiert auch Hoffnung, weil so Zeichen sichtbar werden, dass wir doch lernfähig sind und die Bahn verlassen, auf der wir auf eine unabsehbare Katastrophe zusteuern.
Die Schöpfungsfeier vom 1. September in der Nydeggkirche ist nur ein Moment in dieser Schöpfungszeit. Es ist für mich ermutigend, dass diese Feier und mit ihr die Schöpfungszeit an Gewicht gewinnen. Symbolisch kommen da Politiker:innen, Kirchenleitende und Wissenschaftler:innen zusammen, und wir sind zu einem Moment der Feier eingeladen, in dem wir all diesen verschiedenen Aspekten gegenwärtig sind und sie nicht voneinander trennen. Ein Schritt auf dem Weg, auf dem unser Hoffen und unser Handeln zueinander finden und sich gegenseitig inspirieren lassen.